Die geplanten Änderungen bei Transaktionsmeldungen sind erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Ursprünglich angedacht war eine baldige Anpassung, jetzt wird aber erst eine Gesamtlösung für alle Meldewege gesucht – als neuer Zielzeitraum wird derzeit März 2028 gehandelt. Grund für das Aussetzen der aktuellen Pläne ist vor allem das Feedback aus der Praxis: Der zusätzliche Aufwand, der durch die neuen Änderungen entstanden wäre, wäre enorm gewesen und hätte viele Marktteilnehmer vor erhebliche operative und technische Herausforderungen gestellt. Parallel dazu hat die EU gerade eine Initiative zur Vereinfachung von Prozessen und Vorschriften veröffentlicht, die Änderungen hätten aber konträr dazu gewirkt.
Vorschläge für die Zukunft
Daher hat die ESMA im „Call for Evidence“ einige konkrete Vorschläge gemacht, wie Meldungen künftig schlanker und effizienter gestaltet werden könnten:
Eine Möglichkeit ist die Eliminierung von Duplikaten bei Meldungen. Der Hauptmeldepunkt soll MiFIR bleiben, was bedeuten könnte, dass EMIR-Meldungen in Zukunft seltener werden. Gerade für kleinere Häuser wäre dies eine spürbare Erleichterung, da sie oftmals unverhältnismäßig stark von Meldepflichten belastet sind.
Ein weiterer Vorschlag ist die Einführung eines „Report Once“-Prinzips: Ein einheitliches Template für MiFIR-, EMIR- und SFTR-Meldungen, das alle relevanten Informationen erfasst und gebündelt weiterleitet. In einem zweiten Schritt könnte dieser Ansatz sogar auf weitere Meldeprozesse ausgeweitet werden, um den Meldeaufwand insgesamt deutlich zu reduzieren und eine konsistentere Datenqualität sicherzustellen. Für Marktteilnehmer könnte dies bedeuten, dass Meldeprozesse nach einer hohen Hürde in der Implementation deutlich einfacher und schneller ausführbar sind.
Es bleibt also spannend, ob die aktuellen Diskussionen tatsächlich zu einer spürbaren Entlastung in der Meldepraxis führen werden. Klar ist jedoch schon jetzt, dass die EU sich stärker auf eine Vereinfachung von Regulierung konzentrieren möchte, ohne die Überwachung von Märkten und Risiken zu vernachlässigen. Für Compliance-Teams heißt das: Prozesse und Systeme sollten weiterhin flexibel und anpassungsfähig bleiben, um auf die nächsten Schritte der Regulierungsbehörden vorbereitet zu sein, auch wenn diese nun in einem etwas längeren Zeithorizont liegen.