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vv.de entwickelt Prototyp zur Berechnung der Ex-post Produktkosten

Thomas Gotta
Thomas Gotta

Gemäß Artikel 50 der MiFID-II delegierte Verordnung müssen Wertpapierfirmen in einer Ex-post-Offenlegung alle Kosten und Gebühren, die bei der Erbringung der Wertpapierdienstleistung angefallen sind, mindestens jährlich dem Anleger ausweisen. Unterschieden werden hierbei Kosten, die bei dem Kauf oder Verkauf als Transaktionsgebühren oder für die Verwahrung oder Verwaltung direkt dem Anleger belastet werden sowie Kosten, die innerhalb des Produktes indirekt über den Anteilspreis abgebildet werden. 

 

Die direkten Kosten werden in den Kernbanken- oder Portfoliomanagementsystemen gebucht und stehen somit für eine Auswertung zur Verfügung. Der Ausweis der indirekten Kosten hingegen stellt für die Branche eine Herausforderung dar. Dies liegt zum einen an der unvollständigen Verfügbarkeit der Kosteninformation für die Produkte sowie an der Qualität der verfügbaren Kosteninformation. Die Datenprovider stellen die Kosteninformationen der Produkte zwar bereit, für die Qualitätssicherung hingegen ist jedes Institut selbst verantwortlich. Hinzu kommt die Problematik, dass hinsichtlich der Datenquelle sowie der Berechnungsvorschriften (noch) kein Branchenstandard existiert. Die Folge ist eine inhomogene Darstellung intransparenter Zahlen, die den Anleger mehr verwirren als informieren.

Auf dieser Problematik setzt die Lösung der vv.de Finanzdatensysteme GmbH auf. Grundlage sind die standardisierten EMT (European Mifid Template) Files, die von den Produktherstellern direkt bezogen werden und in dem Stammdatenportal wpwiki.de bereitgestellt werden. Die in den EMT enthalten Kosten werden validiert, gegebenenfalls nachrecherchiert und in einer einheitlichen Qualität bereitgestellt.  

 

Verbunden mit dem Stammdatenportal nimmt nun ein Service die Berechnung der Produktkosten vor. Der Service ist von externen Systemen über eine REST-API Schnittstelle ansprechbar.

 

Das folgende Beispiel verdeutlicht das Vorgehen: Ein Finanzdienstleister sendet in regelmäßigen Abständen bewertete Wertpapierbestände an die Schnittstelle. Für die enthaltenen Produkte werden nun die Kosteninformationen eingeholt und qualifiziert. Wird nun ein Kostenreport benötigt, sendet der Finanzdienstleister eine Anfrage für den benötigten Zeitraum. Der Service sendet als Ergebnis die Kosten pro Produkt sowie die Herleitung des zusammengefassten Wertes.

 

“Der heutige Stand der Technologie ermöglicht ein Outsourcing selbst für Teilbereiche von Prozessketten. Übertragen auf den vorliegenden Fall bedeutet das: Warum sollten sich viele Institute mit der Recherche, Berechnung und Qualitätssicherung von den Produktkosten beschäftigen, wenn eine zentrale Stelle mit dem speziellen Know-How, diese Aufgabe erledigen kann. Tätigkeiten für Compliance und regulatorische Zwecke sind kein Wettbewerbsvorteil, sondern eine Pflicht, die möglichst effizient abgebildet werden sollte”, erläutert Thomas Gotta, Geschäftsführer der vv.de Finanzdatensysteme GmbH. “Als Partner konnten wir Expersoft gewinnen, deren moderne Systemarchitektur um das Portfoliomanagementsystem AM-One, REST-API Kommunikation mit externen Systemen bereits ermöglicht.”

 

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